Das Projekt
The Entanglement between Gesture, Media, and Politics
Das Projekt „The Entanglement between Gesture, Media, and Politics“ untersucht die Verschränkungen körperlicher Gesten mit zeitgenössischen ubiquitären und global vernetzten Medientechnologien. (Sich) Zu zeigen erhält einen neuen Stellenwert, sowohl in global zirkulierenden Bewegtbild-Medien als auch in zunehmend von Sensoren und Prozessoren durchzogenen Alltagswelten. Dabei ändern sich Präsenz und Öffentlichkeit, so die Annahme des Projekts. Es gilt zu analysieren, wie unterschiedliche Formen von Gegenwärtigkeit und Öffentlichkeit verfasst sind und wie sie entstehen. Die Arbeit an zwei Schwerpunktthemen soll diese Prozesse erfahrbar machen und die Reflexion ermöglichen.

1. „Un/Wahrnehmbare Geste“ fragt, wie Bewegung zu Geste wird. (Wie) Entstehen in der Verschränkung von Erkennungstechnologie, Sinneswahrnehmung und Bewegungspraktiken (neue) Gesten? Gab es diese Genese von Gesten schon in historischen Konstellationen von Technologie, Wahrnehmung und Praktiken? Und inwieweit hat sich der Entstehungsprozess verändert?
2. Der Schwerpunkt „Politische Geste“ untersucht Gesten, die zu machtvollen Signifikanten politischer Anliegen wurden. Gefragt wird, wie diese Gesten ihre spezifische Bedeutung und Signifikanz erlangen, wie sie sich auf politische und soziale Kontexte beziehen und wie sie diese (um)strukturieren?
In drei Workshops in Deutschland und Österreich arbeiten KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen aus verschiedenen Bereichen über zwei Jahre hinweg zusammen: Sound, Performance Art und visuelle Kunst treffen auf Medien- und Tanzwissenschaften, Technikgeschichte und Sozialwissenschaft.


In den Workshops erforschen wir gemeinsam exemplarischen Gesten und Konstellationen. Für die interdisziplinäre Zusammenarbeit entwickeln wir ein Framework, das es erlaubt, die unterschiedlichen Perspektiven und disziplinären Methoden in produktive Spannung zueinander zu setzen. In von uns so benannten „Transformation Chains“ verbinden wir Objekte und Perspektiven aus der individuellen Forschungsarbeit in räumlichen und performativen Konstellationen. Wir transformieren das Material, in dem wir es mit den je unterschiedlichen Perspektiven und Methoden ver- und behandeln. So soll ein Netz von Sichtbarkeiten, Praktiken und Erfahrungen entstehen, in dem sich (neues) Wissen um das Entanglement between Gesture, Media, and Politics formiert.
In einem abschließenden Symposium in Berlin (Ende 2018) stellen wir Prozesse, Methoden und Ergebnisse einer größeren Öffentlichkeit vor.

Durchgeführt an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig; gefördert durch die Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Programms Arts & Science in Motion; unterstützt von der Universität für angewandte Kunst Wien.