Entangling Gestures
Workshop IV / Berlin-Kreuzberg
Transforming Political Gesture – G20
Während des Workshops arbeiteten Dina Boswank, Timo Herbst und Irina Kaldrack mit Unterstützung von Silas Mücke an der performativen Installation „G20“. In Probenprozessen und Diskussionen erarbeiteten wir eine präzise räumliche und zeitliche Dramaturgie, die Videoaufnahmen, Soundarbeiten, Fotoinstallation und performativen Vortrag miteinander verschränkt. Es ging und geht darum, durch Überlagerung, Ergänzung, Verstärkung und Störung, Imaginationen, Denkräume und unterschiedliche Zugänge zu der Frage von Protest, politischer Geste und Handlungsfähigkeit zu ermöglichen. Die Ausstellung war am 20. und 21.10. im Kunstverein Leipzig zu sehen, die Lecture-Performance fand am 20.10. statt.
Untitled installation
Laurie Young und Timo Herbst führten ihre Arbeit an den Rampenformen für die Eingangsstufen des Studio 1 fort. Es hat sich herausgestellt, dass die denkmalgeschützte Architektur in Bethanien eine Steigung von 6° (selbstständig überwindbare Steigung für RollstuhlfahrerInnen) nicht gestattet. Während mehrerer Begehungen haben Young und Herbst lebensgroße Modelle aus 11 Papierrampen erstellt, die den Steigungen der Treppen angepasst waren. Der Bildende Künstler Jakob Argauer wurde eingeladen, verschiedene Motive und Texturaufdrucke für die Rampen zu erarbeiten und Miturheber der Arbeit zu werden. Die Motive werden dafür aus den verschiedene Stationen der Geschichte Bethaniens abgeleitet, die sich aus einem geplanetenTreffen mit dem Architekturbüro, das mit der Renovierung des denkmalgeschützten Gebäudes betraut ist, ergeben wird.
Economies of Gesture
Während des letzten Workshops vertiefte die Gruppe ihre Auseinandersetzung um musical.ly. Die social-media-app musical.ly (seit 2018 TikTok) erlaubt ihren NutzerInnen, zu kurzen Ausschnitten von Pop-Songs oder auch Film-Soundtracks Playback-Videos aufzunehmen, die oft typische Handgesten beinhalten.
Die Gruppenmitglieder arbeiten an einem Score politischer Gesten, die als „Musical.ly-Gesten“ die Frage nach Präsenz und Öffentlichkeit am Schnittpunkt von Ökonomie, Prosumer-Tum, Selbstdarstellung und Arbeitsformen stellen (wollen).
Gesture and Labour
Das Projekt Gesture and Labour befindet sich in seiner finalen Phase der Spezifikation, Formfindung und Produktion. Zusätzliche Experimente und Untersuchungen wurden an Themen durchgeführt, die sich während des Arbeitsprozesses in den vorherigen Workshops als entscheidend erwiesen. 1) Wahrnehmungsschwelle – Die Mehrdeutigkeit von Körperbewegungen erzeugt vielschichtige Narrative. An bestimmten Punkten des Gleichgewichts tritt dies besonders hervor. 2) restrukturierte Bewegungen – wie weit kann eine bestimmte Bewegung von ihrer sequentiellen Syntax befreit werden, ohne ihren Zweck in einer Arbeitsumgebung zu verlieren?